Samstag, 25. November 2017

Sri-Sri Siksastakam, Vers 1

Vers 1
ceto darpana marjanam bhava maha davagni nirvapanam
sreyah kairava candrika vitaranam vidya vadhu jivanam
anandambudhi vardhanam pratipadam purnamritasvadanam
sarvatma snapanam param vijayate sri krishna sankirtanam


„Alle Ehre gebührt dem gemeinsamen Singen der heiligen Namen Krischnas, welches (1) den Spiegel des Herzens und der Gedanken reinigt, welches (2) den Waldbrand der materiellen Existenz zum Ersticken bringt, das (3) den weißen Lotus frohen Glücks mit Mondlicht segnet, welches (4) das Lebenselixier der Braut namens „transzendentales Wissen“ verkörpert, das (5) den Ozean, der aus transzendentalem Glück besteht, anschwellen lässt, das (6) es uns ermöglicht, vollständigen Nektar auf Schritt und Tritt zu kosten und das (7) somit unser ganzes Selbst in diesem reinen Nektar badet.“



Kommentar von Radhakunda Mahanta Sri Srimat Ananta das Babaji:

Einer der Gründe Sri Krischna Caitanya Mahaprabhus, dem Läuterer des Zeitalters des Kali, in dieser materiellen Welt zu erscheinen, besteht darin, die Menschen zu segnen, indem Er sie die transzendentale Liebe der Einwohner von Vraja für Krischna kosten lässt.
Das Werk Caitanya Caritamrita übermittelt:

nija gudha karya tomara prema asvadana
anushange premamaya koile tribhuvana

„Der geheime Grund für Dein Erscheinen besteht darin, Liebe zu Gott zu kosten. Dass dabei alle drei Welten mit dieser Liebe überflutet wurden, ist nur ein Nebeneffekt.“
Diese beiden Aufgaben verkörperten die Last, die auf Mahaprabhus Schultern während Seines gesamten sichtbaren Auftretens lag. Als der Herr dabei war, den Sankirtana in ganz Nadiya zu verbreiten, befahl er Seinen Beigesellten – „ Schenkt überall allen Menschen Liebe zu Gott!“
Nachdem Er in den Lebensstand der Entsagung trat, begann der Herr nach Südindien und nach Vraja zu reisen, während Er dabei reine Liebe zu Gott, Prema, in ganz Indien verschenkte.
Sogar den Löwen, Tigern, Sträuchern, Bäumen und anderen Lebewesen des Waldes von Jharikhanda wurde dieses Geschenk zuteil. In den letzten achtzehn Jahren Seiner sichtbaren Spiele lebte Er in Jagannatha Puri und vertiefte sich zunehmend in den inneren Beweggrund Seines Erscheinens: Die Liebe von Srimati Radhika zu kosten.
Es gab dort für Ihn keine Möglichkeit Bücher zu schreiben um diese Art der Liebe zu Gott, der Prema, zu predigen, doch unterwies Er persönlich Seine Schüler wie zum Beispiel Sri Rupa Goswami und Sri Sanatana Goswami in diesem Anliegen und ließ somit diese Arbeit durch Seine Beigesellten bewerkstelligen.
Er Selbst war völlig versunken in transzendentale Gefühlswogen zusammen mit Sri Svarupa Damodara und Ramananda Raya in Puri und hinterließ der Nachwelt nur acht Verse mit den vertraulichsten und wichtigsten Lehren. Die Lehren von Sriman Mahaprabhu stellen die Essenz aller vedischen Lehren dar. Alles nur erdenklich Glückverheißende und Erstrebenswerte, was zu Frieden und Zufriedenheit führen könnte, hängte Er den Menschen dieser Welt wie eine Kette mit acht Juwelen um den Hals. Srila Kaviraja Goswami fügte diese acht Verse, das Sri Sri Siksastakam, dem letzten Kapitel seines Werkes Sri Caitanya Caritamrita hinzu.
Im ersten Vers sagt der Herr: „Das gemeinsame Singen der heiligen Namen Krischnas, der Sri Krischna–nama-sankirtana, welcher den Spiegel des Herzens reinigt, welcher den großen Waldbrand der materiellen Existenz ersticken lässt, welcher wie das Mondlicht die Lotusblume der glückverheißenden Aussicht blühen lässt, welcher das wahre Leben der Braut des transzendentalen Wissens darstellt, welcher den Ozean der transzendentalen Freude ansteigen lässt, welcher uns auf Schritt und Tritt den vollständigen Nektar kosten lässt und welcher unser Selbst darin badet (und somit die Sinne, den Verstand, die Intelligenz bis hin zur reinen spirituellen Seele zufriedenstellt), dieser Nama-sankirtana ist das höchste Gut.“ Prema, oder reine Liebe zu Gott, wird in jedem erblühen, der an diesem Sankirtana, welcher von  Sriman Mahaprabhu in dieser Welt gepredigt wurde, ohne Vergehen zu begehen, chantend teilnimmt.
Srimad Sanatana Goswami schrieb in seinem Werk Brihad Bhagavatamrita (2.3.164-165):

nana-sankirtanam proktam krishnasya prema sampadi
balishtham sadhanam sreshtham paramakarsha mantravad
tad eva manyate bhakteh phalam tad rasikair janaih
bhagavat prema sampattau sadaivavyabhicaratah

„Die vertraulichste und mächtigste Methode, den Schatz der Liebe zu Krischna zu plündern, besteht im Singen der heiligen Namen, Nama-sankirtana. Nama-sankirtana ist höchst anziehend, genau wie ein Mantra. Deshalb betrachten es die rasikas (die Kenner des spirituellen Wohlgeschmacks) auch als die Frucht der liebenden Hingabe!“
In seinem eigenen Kommentar zu diesem Vers schreibt Sanatana Goswami:

na nu sarvesham api sadhana bhaktiprakaranam premaiva phalam ityabhipretam satyam nama sankirtane sati premnah avasyambhavitvat upacarena tad eva phalam manyate iti

„Jemand möge einwenden: `Die Frucht aller Sadhana-bhakti ist Prema, und das Chanten des heiligen Namens ist nur ein Mittel zum Zweck des Erlangens von Prema. Wie kann man nun also das Chanten an sich schon als die Frucht der liebenden Hingabe bezeichnen?´ Und hier ist die Antwort darauf: `Weil das Auftreten der Prema unvermeidlich ist durch die Praxis des Chantens, deshalb wurde das Chanten ebenso als Frucht der liebenden Hingabe bezeichnet!´“
Sriman Mahaprabhu eröffnet deshalb Sein Siksastakam mit den Worten „param vijayate sri krshna sankirtanam“ – „Dem Chanten der Namen  Sri Krischnas möge alle Ehre zuteilwerden! In diesem Chanten gipfeln alle spirituelle Pfade und Ziele.“
Sriman Mahaprabhu lehrte Sanatana Goswami:

bhajanera madhye sreshtha nava vidha bhakti
krishna prema krishna dite dhare maha sakti
tara madhye sarva sreshtha - nama-sankirtana
niraparadhe nama hoite hoy prema dhana
(Caitanya Caritamrita, Madhya-lila)

„Unter all jenen Arten der Verehrung, sind die neun Vorgänge der liebenden Hingabe, wie sie im  Srimad Bhagavatam (7.5.23) erwähnt werden, die besten. In ihnen wohnt die Macht, den Praktizierenden Krischna Selbst und Liebe zu Krischna zu schenken. Von all diesen neun Vorgängen wird der Nama-sankirtana als bester dargestellt. Wenn man ohne Vergehen chantet, wird einem der Reichtum der reinen Liebe zu Krischna zuteil.“ Hierbei geht es nicht um Zeit und Ort, auch nicht um Eignung oder Untauglichkeit.
Während Er Seine Lehren des  Siksastakam beginnt, sagt der Herr:

harshe prabhu kohe – suno svarupa rama raya, nama-sankirtana kalau parama upaya

„Der Herr verkündete glückselig: Hört zu, Svarupa und Rama Raya! Im Zeitalter des Kali besteht die beste Art der Befreiung darin, Nama-sankirtana auszuführen!“
Es ist zugleich der beste Pfad und das höchste Ziel!

Die Bedeutung von Sankirtana ist „Verherrlichung auf allen Ebenen“. Dies wiederum bedeutet zweierlei:

1)        
Das laute Singen mit Mridanga (Tontrommel) und Karatalas (Zimbeln) wird Sankirtana genannt. In seinem Kommentar zu dem Vers „krishna varnam tvisha krishnam“ (Bhag. 11.5.29), schreibt  Sri Jiva Goswami:
ankirtanam bahubhir militva sri Krischna gana sukham

„Sankirtana bedeutet, dass sich viele Menschen treffen, um in tiefer Wonne über Sri Krischna  zu singen“ und „nama kirtanam cedam uccair eva prasastam“

–„Es ist ganz gewiss von höchster Güte den heiligen Namen laut zu chanten.“

Er liefert den folgenden Beweis mitsamt logischem Argument (in Bhakti Sandarbha, Kapitel 269):

te ca pranimatranam eva paramopakartarah kim uta svesham yathoktam narasimhe sri prahladena te santah sarvabhutanam nirupadhika bandhavah. ye nrisimha bhavan nama gayanty uccair mudanvitah

„Diejenigen, die laut chanten, tun sich nicht nur selber Gutes, sondern begünstigen auch alle anderen beiwohnenden Lebewesen.

Als Prahlada Mahasaya Sri Nrisimhadeva im Nrisimha Purana lobpreist, sagt er:

„O mein Herr! Diese großherzigen Seelen, die Deinen heiligen Namen laut in höchster Glückseligkeit chanten, sollte man kennen als die größten Freunde und Wohltäter aller Lebewesen!“

Im Caitanya Bhagavata,  Adi Khanda, Kapitel 14, lehrte Sri Haridasa Thakura über das laute Chanten:

japile se krishna nama apani se tare
ucca sankirtane para upakara kore
ataeva ucca kori kirtana korile
sata guna phala hoy sarva sastre bole
keho apanare matra koroye poshana
keho va poshana kore sahasreka jana
duite ke bodo bhavi bujhaho apane
ei abhipraya guna ucca sankirtane

„Wenn man Japa  (leises oder mentales Chanten auf Gebetsketten für sich alleine) ausübt, erlöst man nur sich selbst, der laute Chanter jedoch begünstigt auch andere Lebewesen. Deshalb bestätigen die Schriften, dass lauter Kirtana hundert Mal vorteilhafter ist. So kann man sehr leicht verstehen, was nun die beste Methode von den hier erwähnten ist. Darin besteht die Herrlichkeit des lauten Chantens!“

2)        
Kirtana auf allen Ebenen“ kann auch folgendes bedeuten: Nämlich den Verstand darauf ausrichten, die Süße der Namen Sri Krischnas zu kosten und somit den heiligen Namen mit voller Aufmerksamkeit, großer Liebe und Zuneigung zu chanten. Das heißt, man sollte nicht einfach nur chanten um wie eine Maschine eine festgeschriebene Anzahl von täglichen Runden zu „tilgen“, ohne die Gedanken dabei zu fokussieren.

In  seinem Krama-Sandarbha  Kommentar zum Srimad Bhagavatam  schreibt Sri Jiva Goswami :

sri bhagavan nama grahanam khalu dvidha bhavati kevalatvena sneha-samyuktatvena ca. tatra purvenapi prapayatyeva sadyas tallokam tan nama. parena ca tat samipyam api prapayati. mayi bhaktir hi bhutanam amritatvaya kalpate. dishtya yad asin mat sneho bhavatinam mad apana iti tad vakyat.

„Man kann den Namen des Herrn auf zweierlei Weise chanten: Kevala  (bloßes, reines Chanten) und Sneha samyukta (mit Liebe). Eine Person, die ohne Vergehen ist, und die einfach nur chantet, wird lediglich in das Reich Gottes gelangen (Salokya) , jemand jedoch, der mit Liebe chantet wird in der Lage sein, sehr eng mit dem Herrn verbunden in Seinem Reich zu leben (Samipya). Sri Krischna erwähnte den Gopis gegenüber, als sie zum Schlachtfeld von Kurukshetra kamen (Bhag. 10.82.45):
„O wunderschöne Mädchen! Den Lebewesen wird Amrita (Unsterblichkeit oder der Nektar der Liebe) zuteil durch ihre Hingabe zu Mir, und zu Meinem Glück hat die Liebe, die in euch wohnt, Mich gewaltsam zu euch hingezogen!“

Diese Worte des Herrn verkünden, dass Liebe der beste Weg ist, Ihn anzuziehen. Das Gleiche gilt für das laute Chanten der Namen des Herrn in Liebe. Der Name wird den Genannten anziehen oder herbeirufen.  Somit wird das Ausführen von Kirtana  in liebevollem Gemüt zu Recht Sankirtana genannt: Verherrlichung auf ganzer Ebene.

In diesem ersten Vers hat  Sriman Mahaprabhu das Chanten von Sri Krischnas Namen auf siebenfache, ganz in sich spezielle Art und Weise verherrlicht.
Zuerst sagt Er uns:

ceto darpana marjanam

Das Chanten von Krischnas heiligem Namen reinigt den Spiegel des Herzens. Weil die Herzen und Gedanken der Nicht-Gottgeweihten getränkt sind in und bedeckt sind von Verlangen nach sinnlichem Genuss, kann der alldurchdringende Sri Krischna und Seine Form und Sein Reich nicht in ihnen eine Widerspiegelung erfahren. Je reiner und sauberer ein Spiegel ist, desto klarer kann ein Objekt darin widergespiegelt werden; und in ähnlicher Weise, je mehr der Spiegel des eigenen Herzens durch den Vorgang des Sri Krishna-sankirtanas geläutert wird, desto klarer können sich die lieblichen Formen und Eigenschaften Sri Krischnas darin widerspiegeln.
Im Padma Purana erfahren wir:
kirtanad eva krishnasya vishnor amita tejasa
duritani viliyante tamamsiva dinodaye
nanyat pasyami jantunam vihaya hari kirtanam
sarva papa prasamanam prayascittam dvijottama

“Oh bester unter den Brahmanen! Durch das Chanten der heiligen Namen des allmächtigen Herrn Vischnus oder Krischnas werden sämtliche Sünden vernichtet, gerade so wie die Dunkelheit ihre Vernichtung durch das Aufgehen des Tageslichtes erfahren muss. Ich kann keinen besseren Pfad für die Lebewesen ausfindig machen, um von allen Sünden befreit zu werden als den Vorgang des Hari-kirtana!“
Srila Sanatana Goswami erläutert dies wie folgt:

sarva papa pra-samanarupam prayascittam anyat na pasyami anyasya savasana papa kshapanasakteh

„Ich kann keine andere Methode finden, durch die man alle Sünden tilgt, und durch welche man zur gleichen Zeit das Feuer der Begierden, diese Sünden zu begehen, ersticken kann.“

Um zu einem Ergebnis auf irgendeinem spirituellen Pfad zu kommen, muss man zuerst einmal sein Herz läutern. Ohne die Läuterung des Herzens kann kein spiritueller Vorgang zum Erfolg führen. Die Pfade des Jnana (intellektuelle spirituelle Verwirklichung) und andere Pfade mögen auch Sünden vernichten, doch gemeinsam mit den Sünden verbrennen sie auch das Herz. Nur das Chanten des heiligen Namens kann den Verstand und das Herz reinwaschen, genauso wie Ganges-Wasser dies vermag, und dabei Klarheit und Reinheit darin walten lassen. Es gibt noch einen anderen wertvollen Grund, warum das Herz eines Chantenden sehr leicht geläutert wird: Hört der Herr Seinen heiligen Namen von wem auch immer ausgesprochen, so wird Er sehr davon angezogen und wird demjenigen entweder Seine persönliche Audienz schenken oder ihn mit Seiner Gnade auf eine andere Art und Weise segnen.
Glaube und Zuneigung erwachen durch die Gnade eines großen Heiligen und man erreicht sein Ziel, indem man Zuflucht sucht bei den Lotusfüßen von  Sri Guru.
In den Schriften der Liebe und Hingabe wird als Bhajana-kriya bezeichnet.

bhava maha davagni nirvapanam

Das Wort „Bhava“ bedeutet, dass der eigene Verstand auf ein lebloses, materielles Objekt fokussiert ist. Die materielle Welt wird mit einem Waldbrand verglichen, bestehend aus den drei Arten des Elends (Leid durch die Naturelemente, durch andere Lebewesen oder verursacht durch den eigenen Verstand), deren Flammen an den bedingten Seelen züngeln wie das Feuer eines Waldbrandes, welches die Bäume, Sträucher und die Tiere des Waldes verbrennt. Das Beispiel von einem Waldbrand ist sehr treffend, weil niemand weiß, wie ein solches Feuer entsteht. Das Aneinanderreiben von Bäumen und Sträuchern könnte die Ursache sein. In ähnlicher Weise wird das brennende Feuer der materiellen Existenz einfach durch das Aufeinandertreffen von verschiedenen unartigen Begierden in den Herzen der bedingten Seelen verursacht. Das Lebewesen selbst ist persönlich dafür verantwortlich und niemand sonst.

Einst gab ein Lehrmeister seinem Schüler die Order, er solle Feuer aus dem anliegenden Dorf herbeischaffen, um damit kochen zu können. Der Schüler machte sich auf die Suche nach Feuer, konnte es jedoch nicht finden. Schließlich fragte er seinen Lehrer: „Wo sollte ich denn hingehen um dieses Feuer zu beschaffen?“ Der Lehrmeister dachte bei sich: „Was für ein Taugenichts! Er kann nicht mal Feuer beschaffen!“ Verärgert gab der Lehrmeister ihm zu verstehen: „Geh und hol das Feuer aus der Hölle!“ Der Schüler war eine einfache Seele und machte sich auf in das Reich von Yamaraja, sehr bestrebt dabei den Auftrag seines Gurus  auszuführen. Yama Maharaja, der Herr über die Hölle, war ziemlich aus dem Häuschen, als er die Entschlossenheit des hingegebenen Schülers erkannte und so nahm er ihn mit in sein eigenes Reich. Im Auftrag seines Lehrers bat der Schüler Yama Maharaja dort um etwas Feuer. Yama Maharaja entgegnete: „O mein Kind! Es gibt hier keine Möglichkeit Feuer zu machen! Gewiss schmoren hier zu jeder Zeit viele Menschen im Höllenfeuer, aber sie haben das dazugehörige Feuer selbst mitgebracht. Es war hier nicht anzutreffen bevor sie es für ihre eigene Bestrafung mitbrachten!“
Die bedingten Seelen schmoren ohne Unterlass im Feuer der Resultate ihrer eigenen negativen Handlungen (Karma). Deshalb wird hier das Beispiel vom Waldbrand verwendet.

Dazu kommt noch folgendes: Wenn die Sträucher und Bäume im Waldbrand in Flammen stehen, dann können sie sich nicht schützen, indem sie einfach irgendwohin wegrennen. Sie haben keine andere Wahl, als einfach nur stehen zu bleiben und darauf zu warten, bis sie zu Tode verbrennen. Gleichsam gibt es für die bedingten Seelen, die gefesselt sind von der Maya  (Illusion), und die unter den dreifachen Miseren Tag und Nacht leiden, keinen Weg, sich selbst aus diesem Verbrennen zu retten, außer sich Sri Krischnas Lotusfüßen zuzuwenden. Genau  wie es keine andere Möglichkeit gibt, einen Waldbrand zu löschen, als der gewaltige Niederschlag einer Regenwolke, so gibt es auch keinen anderen Weg, frei zu werden von den dreifachen Leiden der materiellen Existenz als Nama-sankirtana. Alle materiellen Berührungspunkte für die bedingten Seelen werden weggewaschen durch die Schauer des lieblichen Namens und durch die Offenbarung der eigenen transzendentalen Identität als ein Diener Gottes. Dieses Ersticken des Waldbrandes der materiellen Existenz (bhava maha davagni nirvapanam) mittels hingebungsvoller Praxis wird in den Schriften der liebevollen Hingabe als Anartha-nivritti (Stillstand oder Einstellung der schlechten Gewohnheiten) oder Klesaghni (Vernichtung des Leides) bezeichnet.
Gemäß  Srila Rupa Goswami sind dies Resultate oder Ergebnisse, die man auf der ersten Stufe der liebevollen Hingabe erfährt. Diese Ebene wird Sadhana-bhakti oder „praktizierende, liebevolle Hingabe“ genannt.

sreyah kairava candrika vitaranam

Sreyah bedeutet „glückverheißend”, Kairava  „weißer Lotus“ und Candrika  heißt „Mondlicht“. Nama-sankirtana wirkt wie das Mondlicht, welches die weiße Lotusblume der frohen Aussicht auf Glück erblühen lässt. Nun, was bedeutet jetzt  Sreyah oder „glückverheißend“? Die Upanishaden geben Auskunft über Sreyah (Wohlbefinden; das, was einem gut tut) und Preyah (das, was einem gefällt).

sreyas ca preyas ca manushyam etas
tau saparitya vivinakti dhirah
sreyo hi dhiro’bhipreyaso vrinite
preyo mando yoga ksheman vrinite

„Die Menschen suchen entweder Zuflucht bei Dingen, die sehr gut für sie sind oder bei Dingen, die ihnen einfach sehr gut gefallen und nach ihrem Geschmack toll sind. Mittels Unterscheidungsvermögen kann ein weiser Mensch den Unterschied zwischen diesen beiden Betrachtungsweisen herausfinden. Der weise Mensch bevorzugt Dinge, die sehr gut für ihn sind, und die Törichten behalten all das bei, was sie am liebsten tun und was ihnen gut gefällt.“

Die Art von Sreyah, die wir hier unter die Lupe nehmen, ist liebevolle Hingabe. Das Bhagavatam (10.14.4) teilt mit sreyah sritim bhaktim.  Sreyah  ist jene Instanz, durch welche eine bedingte Seele sich erinnern kann, ein Diener Gottes zu sein. So lange man im körperlichen Bewusstsein verfangen ist, mit all seinem Guten und Bösen, ist man gezwungen, durch verschiedene Lebensentwicklungsstufen, Spezies, hindurch zu laufen, nachdem man in die unglückverheißende Grube der materiellen Existenz gefallen war.

Krishna-nama-sankirtana hebt dieses körperliche Bewusstsein auf und wirkt wie das Mondlicht, welches die weiße Lotusblume der glückbringenden Aussicht erblühen lässt. Wenn der Gottgeweihte gefestigt wird in seinen hingebungsvollen Tätigkeiten, verwandelt sich sein Herz in mangala mangalanam, was bedeutet, dass sich die weiße Lotusblume des Glücks  ganz automatisch in seinem Herzen öffnet und entfaltet. Aus diesem Grunde bezieht sich Sriman Mahaprabhu hier auf die Ebenen Nistha (Festigung) und Ruci (tiefes Wohlempfinden) der liebevollen Hingabe, wie sie in den Schriften beschrieben werden. Diese Stufen oder Ebenen werden als Subhada erfahren.

vidya vadhu jivanam

Nama-sankirtana bedeutet hier „das wahre Leben der Braut, die den Namen Wissen trägt“. Was wird „Vidya“  genannt? Die philosophischen Bücher, die sich mit Sankhya befassen  (die Lehre der Unterscheidung von Materie und Geist), teilen uns mit, wir haben es hier mit dem achtfachen, mystischen Yoga-Pfad zu tun oder mit  Übungen der Entsagung, aber eigentlich bedeutet Vidya  „Wissen“. Gemäß der Lehre des Pfades dem man grade folgt, möge dies nun Wissen über das undifferenzierte, unpersönliche Brahman  bedeuten oder Wissen über die Persönlichkeit Gottes. Wissen über das unpersönliche Brahman  ist bar jeglicher Vielfalt und gleicht einem Ozean ohne Wellen, wohingegen Wissen über die Persönlichkeit Gottes wie ein Ozean voller Wellen und voller Vielfalt ist. Das Wissen über das unpersönliche Brahman  ist vergleichbar mit dem Schauen ohne Blinzeln, ohne Vielfalt wahrzunehmen und das Wissen über die Persönlichkeit Gottes gleicht dem Schauen mit blinzelnden Augen, voller Wohlgeschmack und Vielfalt.

Sri Krishna-nama-sankirtana ist die Lebenskraft oder die „Gattin“ (Braut) dieser beiden Wissensarten. Ohne Sri Krishna-nama-sankirtana wird die Aneignung des Wissens über das unpersönliche Brahman  zu einem nutzlosen Unterfangen, weil - bhakti via kon sadhana dite nare phala, sab phala deya bhakti svatantra prabala
(Caitanya Caritamrita)

„Ohne liebende Hingabe kann kein spiritueller Pfad zum Erfolg führen, doch die Ausübung der liebenden Hingabe an sich kann allen Nutzen bringen. Liebender Hingabe wohnt völlig unabhängige Macht inne.“

Das Srimad Bhagavatam lehrt: sa vidya tan matir yaya – „Vidya bezeichnet jenes Wissen, welches einen gottesbewusst macht.“ Hier wird dieses Wissen mit einer Braut verglichen, weil eine junge Braut über eine zarte Natur verfügt, weil man sie als angenehm empfindet, weil sie von Natur aus eine dienende Haltung besitzt und weil sie süß lächelt.

Es heißt: „Eine junge Braut ist wie Nektar.“ In ähnlicher Art und Weise ist auch die liebende Hingabe süßer noch als süß. Genauso wie alles als wunderschön empfunden wird, so lange der Atem des Lebens innewohnt, und alles zur Neige geht, wenn alles Leben entwichen ist, so ist auch alle Praxis der liebenden Hingabe ohne Nama-sankirtana leblos.

Man muss hierbei verstehen, dass sich mit Hilfe von dem Sri Krishna-sankirtana, welcher die Braut des Wissens oder der Hingabe verkörpert, der Wohlgeschmack oder das Vergnügen des Praktizierenden vergrößert und dieser somit auf die Stufe der Asakti voranschreitet, welche die Ebene der „tiefen Anziehung zu Gott“ beinhaltet.

anandambudhi vardhanam

Sri Krischna-nama-sankirtana lässt den Ozean der transzendentalen Glückseligkeit ansteigen. Obwohl Tag und Nacht viele Flüsse aus allen Richtungen herkommend in den Ozean münden, wird die Küste bzw. werden die Ufer niemals überflutet, doch wenn der Vollmond sich am Himmel zeigt, überschwemmen hohe Wellen die Küstenlinie. Auf ähnliche Weise können die Herzen der Gottgeweihten nicht durch genussbringende Dinge der Welt gestört werden, obwohl es deren reichlich gibt. Der Sri Krishna-nama-sankirtana jedoch verursacht unzählige Wellen in dem Ozean ihrer transzendentalen Ekstase. Weil Gott nicht verschieden ist von Seinem Namen, beinhaltet dieser auch all die Vielfalt Seiner Süße oder Seiner Lieblichkeit. Obgleich Rohrzucker von Natur aus süß ist, kann die Zunge eines Gelbsuchtkranken diese Süße nicht kosten; im Gegenteil, es schmeckt für ihn bitter. So kann in ähnlicher Weise die Zunge desjenigen, der unter der Krankheit des Aparadha (Vergehen gegen Gottgeweihte) leidet, diese Seligkeit nicht genießen, obwohl der Name Sri Krischnas natürlicherweise mit unbegrenzter Seligkeit erfüllt ist. Deshalb kann man jedoch nicht zu der Schlussfolgerung gelangen, dass es im Chanten des Kirtana keine Seligkeit zu erfahren gibt. Es ist einfach nicht logisch zu sagen, dass das, was man nicht mit unseren fehlbaren Sinnen wahrnehmen kann, schlichtweg nicht existiert. Der Wissenschaftler ist der Ansicht, dass es Sterne am Himmel gibt, deren Licht noch längst nicht die Erde erreicht hat. Können wir nun deshalb sagen, dass diese Sterne nicht existieren? Schließlich sagen ja jene, die durch das Teleskop schauen, dass diese doch existieren! Auf die gleiche Weise stellt die Erfahrung der großen Seelen, die frei sind von allen Vergehen und von aller Verunreinigung, und die somit die vollständige Ekstase beim Chanten des heiligen Namens verspüren, den Beweis für die Existenz dieser Ekstase dar.
Srimat Jiva Goswami verfasste folgendes:

ataevananda-rupatvam asya mahaddhridaya sakshikam yatha sri vigrahasya

„Der heilige Name Gottes ist die wahrhaftige Form der transzendentalen Seligkeit, wie es auch für die Form (Gestalt) des Herrn zutrifft. Wiederum finden wir den besten Beweis dafür in den Erfahrungen der Mahatmas (der großen Seelen).“
Die Erfahrung der Gottgeweihten sieht so aus:

krishna name ye anandasindhu asvadana, brahmananda tara age khatodaka sama
(Caitanya Caritamrita)

„Verglichen mit der transzendentalen Seligkeit des heiligen Namens Krischnas stellt das Glücksempfinden beim Eingehen in das unpersönliche Brahman nur das Wässerchen in einem Graben dar.“

Die Nicht-Gottergebenen Dämonen konnten persönlich zur Zeit Krischnas Seine Gestalt wahrnehmen, welche die Verkörperung der transzendentalen Glückseligkeit ist. Solche Dämonen wie die Ringkämpfer Canura und Mushtika wurden sogar kurzzeitig von Krischna und Balarama umarmt, doch anstatt der Erfahrung transzendentaler Glückseligkeit, ergab sich für sie nur Leid aus dieser Begegnung. Und ganz genau so kann der heilige Name Sri Krischnas, der voller transzendentalen Wohlgeschmacks ist, von Nicht-Gottergebenen oder von Gottgeweihten, die Vergehen begehen, nicht erfahren und gekostet werden.

Sri Krishna-nama-sankirtana lässt den Ozean der transzendentalen Seligkeit ansteigen, worin die Ekstase der Ebene der Bhava zu finden ist.

Nachdem der praktizierende Gottgeweihte die Ebene von Ruci (tiefe Empfindung des Wohlgeschmacks) erreicht, nimmt seine Ekstase zu bis hin zu der Ebene von Asakti (tiefe Anziehung zu Krischna). Von dort aus begibt er sich zur Ebene der Bhava, welche einen uferlosen Ozean der Seligkeit darstellt. Auf dieser äußerst selten erreichten Stufe (Sudurlabha) der Bhava betrachtet man sogar das Erreichen der Befreiung als unbedeutend und unwichtig (Moksa laghutakrit). Diese Ebene, genannt Bhava, wird ganz selten erreicht, selbst durch das Ausführen von tausender verschiedener spirituellen Praktiken (Sadhana).
Deshalb werden hier in diesem Abschnitt des Verses zwei Eigenschaften, nämlich Mokshananda laghutakrit und Sudurlabha, welche von den devotionalen Schriften der Ebene von Rati zugeordnet werden, besonders erwähnt.

pratipadam purnamritasvadanam

Der Kirtana (Gesang) von Hare Krischna etc. lässt einen den Geschmack des reinsten Nektars kosten und zwar auf jedem Schritt des Weges, eben weil dieser Nektar in diese Namen „hineingegeben“ wurde. Was zu sprechen von einem ganzen Namen, jede einzelne Silbe enthält den gesamten Nektar. Während des Ratha Yatra-Festivals (Festival der Wagen) in Jagannatha Puri war Mahaprabhu nicht in der Lage den Namen von Lord Jagannatha vollständig auszusprechen, so konnte Er nur jaja gaga jaja gaga in einer zitternden Stimme stammeln.

jaja gaga jaja gaga gadgada vacana.
(Caitanya Caritamrita)

Mit „reinstem Nektar“ ist hier die Glückseligkeit der Liebe zu der Persönlichkeit Gottes gemeint. Prema in sich selbst besteht aus reinem, vollständigen Nektar und ist die Ursache für das Kosten des ekstatischen göttlichen Wohlgeschmacks (Rasa). Genau wie hier in dieser materiellen Welt nichts köstlicher ist als Nektar, so ist in der spirituellen Welt nichts vergleichbar mit dem genussvollen Kosten der Ekstase der reinen Liebe (Prema) und des göttlichen Wohlgeschmacks (Rasa). Selbst die Seligkeit des unpersönlichen Brahman, welches das Ziel ist für Philosophen und Mystiker, ist unvollständig, weil man darin keine Vielfalt und kein Element des Erstaunt-Seins vorfindet. Letzten Endes werden die zu kostende Substanz, das Kosten und der oder die Kostende eins werden oder verschmelzen, aufgrund dessen ist dieser Vorgang unvollständig und fehlerhaft.

Wenn man Kirtana ausführt, nachdem reine Liebe zu Gott (Prema) erwacht ist, sieht man Krischna auf Schritt und Tritt, während man hört, chantet und sich erinnert und man genießt den Geschmack Gottes. Jenes Herz, welches erfüllt ist von solch einer Liebe, ist imstande Krischna anzuziehen (sri krishnakarshini) und ist erfüllt von intensiver Seligkeit (sandrananda viseshatma). Nach Sri Rupa Goswami stellt dies die schlussendliche Ebene der liebenden Hingabe dar, die als Prema-bhakti bezeichnet wird.

sarvatma snapanam

Wenn „das ganze Selbst in ein Bad eintaucht“ erfährt es den Geruch, die Form, den Geschmack, die Berührung und den Klang Gottes durch völlig reine Sinne, reinen Verstand und durch reine Intelligenz. So wie die Sinne, der Verstand und die Intelligenz genährt werden, wenn die Zunge Nahrungsmittel aufnimmt, werden auch alle Sinne überschüttet mit dem Rasa der transzendentalen Glückseligkeit durch das Ausführen von Nama-sankirtana. Die Zunge ist versunken in ekstatischem Rasa durch das Chanten, die Ohren durch das Hören desgleichen und mit ihnen zusammen werden auch der Verstand, die Intelligenz und das Selbst eingetaucht in einen Ozean dieses ekstatischen Rasa des Chantens. Wenn man diesen Geschmack erfährt, erwacht gleichzeitig ein Verlangen noch mehr Rasa zu genießen. Sri Rupa Goswami schreibt in seinem Werk Vidagdha Madhava:

tunde tandavini ratim vitanute tundavali labdhaye
karna krodakadambini ghatayate karnarbudebhyah spriham
cetah prangana sangini vijayate sarvendriyanam kritim
no jane janita kiyadbhir amritaih krishneti varna-dvayi

 „Wenn man chantet, wünscht man sich Millionen von Zungen zum Chanten; wenn der Klang des Namens nur geringfügig die Ohrmuschel berührt, wünscht man sich Billionen von Ohren und wenn der heilige Name auf der Bühne des Herzens tanzt, verfallen alle Sinne in einen Schlaf. Oh! Ich habe keine Ahnung wie viel Nektar den beiden Silben kri und shna innewohnt!“

ki kohobo namera madhuri
kemon amiya diya, ke jani gadilo iha
Krischna ei du’akhara kori

„Wie kann ich die Lieblichkeit und die Süße des heiligen Namens beschreiben? Wer hat ihn erfunden, und mit welcher Art Nektar diese beiden Silben durchtränkt?“ (Yadunandana Thakura)
Seit unvordenklichen Zeiten irrt das Lebewesen in der Wüste von wiederholter Geburt und Tod umher, wobei es in der sengenden Hitze der dreifachen Leiden der materiellen Natur verbrennt. Einzig und allein der nektargleiche Geschmack des heiligen Namens ist in der Lage jedes Atom des Verstandes, des Körpers, des Herzens und der Sinne in höchste transzendentale Seligkeit einzutauchen.
Srila Sanatana Goswami schreibt:

ekasminn indriye pradurbhutam namamritam rasaih
aplavayati sarvanindriyani madhurair nijaih
(Brihad Bhagavatamritam 2.3.162)

„Der Nektar des heiligen Namens wird nur durch den Sprachsinn zum Ausdruck gebracht, jedoch durchströmt dieser Nektar alle Sinne mit seinem eigenen lieblich-süßen Wohlgeschmack!“
Auf diese Weise ist der Sri Krishna-nama-sankirtana immer das höchste Gut und immer siegreich: Param vijayate sri krishna sankirtanam. Es spielt keine Rolle wie dekadent oder sündhaft eine Person sein mag, der heilige Name Sri Krischnas wird gegenüber solch einer gefallenen Seele äußerst barmherzig sein, ihr alles Glückverheißende bescheren und ihn segnen mit der Seligkeit der liebenden Hingabe.
Sriman Mahaprabhu hat diesen ersten Vers wie folgt im Gespräch mit Sri Svarupa Damodara und Ramananda Raya zusammengefasst:

sankirtana hoite - papa samsara nasana
citta suddhi sarva bhakti sadhana udgama
krishna premodgama, premamrita asvadana
krishna prapti, sevamrita samudre majjana

“Der Sankirtana tilgt alle Sünden. Er reinigt das Herz und ist die Ursache dafür, dass alle hingebungsvollen Tätigkeiten hervortreten. Er verursacht das Auftreten der Liebe zu Gott und die Gottergebenen kosten den Nektar dieser Liebe. Der Gottergebene wird dann zu Krischna gelangen und eingetaucht werden in einen Ozean der nektargleichen, hingebungsvollen Dienstdarbringung.“

Śrī-Śrī Rāga Vartma Candrikā, 1_4

TEXT 4: bhaktau pravṛttir atra syāt taccikīrṣa suniścayā śāstrāl lobhāt tac cikīrṣu syātāṁ tad adhikāriṇau “Beschäftigung in der ...